“Industrie 4.0”, dieser Begriff ist seit der Hannovermesse 2011 in aller Munde. Wir haben uns die Frage gestellt: Was steht hinter diesem Begriff, z.B. aus der Sicht eines Maschinenbauers? Was steht für uns hinter diesem Begriff und welche Ziele verfolgen wir?
Im Rahmen der Marke “cloudwürdig – powered by SOTEC” haben wir uns ein großes Know-How im Cloud-Bereich sowie Erfahrungen in der Anbindung anderer Systeme an die Cloud gesammelt. Durch Tätigkeiten im Industriesektor, im Bereich der Automatisierungstechnik und Softwaretechnik sehen wir unsere Stärken in der Verknüpfung dieser Technologien und Anwendungsbereiche.
Basierend auf Ergebnissen der Umfrage “Automation (in the) Cloud?” [1] des VDI sehen über 60% aller Befragten den größten Vorteil der Cloud in der zentralen Datenhaltung. An zweiter Stelle wird mit knappen 50% die “Effizienz bei der Nutzung von Speicher und Rechenkapazitäten” genannt. Beide Themen erfordern eine Verbindung von klassischen Produktionsmaschinen mit einer IT-Struktur, um Daten über Ressourcen, Prozesse oder Produkte weitergeben und auswerten zu können.
Die Herausforderung liegt dabei in der Anbindung an die Maschine. Sprich die Verknüpfung von auswertenden und verarbeitenden IT-Systemen mit der produzierenden Ressource. Während heutige IT-System mit standardisierten Kommunikationsprotokollen arbeiten, sind Maschinen an einem inselähnlichen Aufbau orientiert und verarbeiten anfallende Daten meist nur lokal. Durch die Nutzung von Anlagen unterschiedlicher Hersteller ergibt sich eine Vielzahl an unterschiedlichen Protokollen, die unterstützt werden müssen, um eine erfolgreiche Verbindung herzustellen. Eine ganzheitliche Lösung scheint auf den ersten Blick nicht greifbar zu sein.
Mit der vierten Industrierevolution ist die Notwendigkeit entstanden, neue Ansätze zu entwickeln dieses Problem auszuräumen und eine maschinenübergreifende und IT-integrierende Kommunikation zu ermöglichen. Dies dient in erster Linie der Erfassung und Auswertung von Informationen, was letztlich zu einer Optimierung von Prozessen und Abläufen führt.
“OPC UA” ist eines der Stichworte, welches in diesem Zusammenhang häufig fällt und als “heißer Kandidat für die Datenkommunikation in der Industrie 4.0” [2] genannt wird. Das Kommunikationsprotokoll ermöglicht eine Übertragung von Maschinen-, Prozess- und Steuerungsdaten über verschiedene Netzwerke. Eine Verbindung wird hierbei nur hergestellt sofern ein Wert explizit angefordert wird oder, im Falle der aktivierten Überwachung, geändert wurde. Durch den Einsatz an Geräten verschiedener Hersteller ist eine plattformübergreifende Auswertung möglich. Des Weiteren können die gespeicherten Informationen zentral gespeichert und abgerufen werden. Dieser Schritt könnte beispielsweise in der Cloud/Internet erfolgen um auch standortübergreifende Auswertungen zu ermöglichen. Auch die Überwachung vieler verstreuter Sensoren oder eines Wind-Offshore-Parks ist somit von einer zentralen Instanz aus möglich.
Als Unternehmen, welches sich tagtäglich mit Situationen wie diesen konfrontiert sieht, wissen wir um die Mächtigkeit des bereits technisch möglichen. Die software- und hardwareseitige Integration von komplexen Systemen und Komponenten sehen wir als wichtige Aufgabe an, welcher wir uns mit Leidenschaft widmen. Trotz universell einsetzbarer Standards lässt sich die Aufgabe der Implementierung von Schnittstellen für Maschinen und Cloud-Anwendungen nicht pauschal lösen. Schwierig ist es diesen Weg effizient und problemlos zu beschreiten. Die kann anstrengend sein, doch verschafft im Gegenzug Unternehmen strategische Vorteile.
Wie sehen Sie das? Sehen Sie in Ihrem Unternehmen Anwendungsbereiche, in denen die Vernetzung von klassischen, produzierenden und verarbeitenden Komponenten mit dem Internet Sinnvoll erscheint?
[1] http://www.vdi.de/uploads/media/2013-06-25_Cloud-Umfrage_Automation2013.pdf
[2] http://www.elektroniknet.de/automation/m2m/artikel/99493/